Seminarberichte 2015

Weihnachtsfeier 2015

 

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Sobald man davon spricht, was im nächsten Jahr geschehen soll, lacht der Teufel.
Sprichwort aus Japan

 

 

 

Trainingslager im September

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Nothing else matters – Kampfkunst als Lebenskunst

An dem Wochenende sollte also nichts anderes zählen als Kampfkunst. Von Freitag bis Sonntag raus aus dem Alltag, weg vom wöchentlichen Trott und hin zur konzentrierten Beschäftigung mit Karate und Kobudo.

Das Wochenende in Seibersbach sollte mein erstes Trainingslager werden, überhaupt bin ich in der Gruppe noch ein Neuling, ich habe mit dem regelmäßigen Training erst im März mit dem VHS-Einsteigerkurs begonnen und mache als Weißgurtträger viele Dinge zum ersten Mal.
Ich fuhr also zum Trainingslager in gespannter Erwartung, muss aber zugeben, dass ich mir im Vorfeld keine großen Gedanken darüber gemacht habe, ich ließ es einfach auf mich zukommen und freute mich auf ein intensives Wochenende mit netten Menschen.
Die einzig konkrete Erwartung, die ich hatte, war, dass ich körperlich über die Maßen gefordert werden würde, ich erwartete eine Herausforderung für meine Ausdauer- und Kraftreserven. Und diese Erwartung sollte sich vollends erfüllen …

TL 1So ein Trainingswochenende ist eine sehr gute Gelegenheit, sich über das wöchentliche Training hinaus in geballter Form mit der eigenen Kampfkunst auseinanderzusetzen. Die Trainingseinheiten am Samstag und Sonntag umfassten vor allem die vertiefte Beschäftigung mit den Katas, die wir immer wieder geübt haben. Einzelne Elemente der Katas wurden herausgegriffen und konkret in Partnerübungen angewandt und geübt. Eine derart eingehende Beschäftigung mit den Katas war mir bisher neu und hat mir zu einem tieferen Verständnis dieser Bewegungsabfolgen verholfen. Ein Highlight neben vielen anderen war für mich das Kobudo-Training, d.h. das Training traditioneller Waffentechniken. Es war für mich das erste Mal, dass ich mit diesen Techniken in Kontakt gekommen bin, vor allem das Training mit dem Bo (Langstock) empfand ich als äußerst spannende Ergänzung zu meinem bisherigen Karate-Training.

Let it be – Aus der Kata in den Alltag

In den Trainingseinheiten habe ich viel gelernt, auch über mich selbst. Vieles lässt sich aus den Übungen in meinen Alltag übertragen. Immer wieder wird mir bewusst, auch dank der unermüdlichen Hinweise unserer beiden Lehrer, dass ich lockerer werden muss, ich sollte meine Schultern entspannen und mich entkrampfen. Außerdem sollte ich nicht so viel nachdenken und die Dinge einfach machen. Dies hat viel mit der eigenen Haltung zu tun, die sowohl im Karate als auch im alltäglichen Leben immer wieder überprüft werden sollte. Und tatsächlich entstehen viele Probleme gerade durch Verkrampfung und dem Zwang zur Kontrolle.
Zum Ende des Wochenendes wurde es mir immer schwieriger, weiter durchzuhalten, und die Versuchung wurde riesengroß, mich für eine Pause rauszuziehen und mich kurz zum Verschnaufen an die Seite zu stellen. Aber mir wurde klar, dass ich hier meine eigene Disziplin testen konnte. Und so hielt ich durch und war letztlich froh, dass ich meine Leistungsgrenze ein Stück weit verschieben konnte.

Don’t look back in anger

tl2Neben dem Karate-Training ist auch das soziale Miteinander ein wichtiger Aspekt an solch einem Wochenende. Dies beinhaltet viele gemeinsame Aktivitäten, die notwendig sind, um ein Trainingslager zu gestalten, wie z.B. Frühstück bereiten, gemeinsames Kochen, Tisch decken und auch wieder abräumen, Geschirr abwaschen, aber auch das gemütliche abendliche Beisammensein nach getaner Arbeit. Interessanterweise lässt sich hinsichtlich des sozialen Miteinanders auch ein Bezug zum Karate herstellen. Während es in den Übungen wichtig ist, aufmerksam zu trainieren und mit den Partnern achtsam, sensibel und respektvoll umzugehen, so ist dies auch im allgemeinen Miteinander angeraten. Auch hier lässt sich die eigene Haltung stets überprüfen und verbessern. So ein Wochenende mit anderen Menschen, die auf engem Raum viel Zeit miteinander verbringen, ist quasi ein gutes soziales Training.
Auch hier lässt sich festhalten, dass so ein Wochenende eine gewisse Intensivierung darstellt gegenüber den wöchentlichen Treffen, wo man sich nach etwa 90 Minuten wieder voneinander verabschiedet. Man lernt sich besser kennen und der Zusammenhalt in der Gruppe wird gestärkt, auch und gerade, wenn in der Gruppe Fehler gemacht werden. Aufmerksamkeit muss ständig geübt werden und derartige Gelegenheiten können dazu beitragen, die eigene Haltung zu verbessern und das eigene Ego zu überwinden. Meines Erachtens hat die Gruppe diese Herausforderung angenommen.

Take me home, Country Roads – Ende gut, alles gut

tl3Das Gefühl, dass ich zum Ende des Wochenendes hatte, war bereits zu Beginn des Wochenendes da gewesen: Ich empfand mich von Anfang an als Teil der Gruppe und fühlte mich sehr gut aufgehoben.
Ich möchte allen, die dabei waren, meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich freue mich auf das weitere regelmäßige wöchentliche Training und natürlich auch schon auf das nächste Trainingslager. Ich habe dank des Wochenendes ein neues Bewusstsein für das wöchentliche Training bekommen, von dem ich hoffe, dass ich es mir möglichst lange bewahren kann.
Und so unbedarft ich also in das Wochenende gestartet war, so voller positiver Erlebnisse und Gedanken kehrte ich am Sonntag Abend nach Hause zurück. Erschöpft, aber glücklich.

Dirk P.
Sakura Budo Dojo

 

Taikai 2015 im BSK

 

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Am Wochenende trafen wir uns zum Taikai im Budokan Benseim, bei welchem von allen Schulen des BSKs Menschen zusammenkommen um miteinander zu trainieren. So trifft man alte Freunde oder findet auch neue und fördert so die Gemeinschaft zwischen den Schulen.

KaratertrainingAuch hat man die Möglichkeit andere Kampfkünste zu sehen und zu üben. Obwohl ich „nur“ Karate übe, freute ich mich trotz der Hitze etwas Neues zu lernen. Das Qigong am Anfang verlangte vor allem Konzentration und Ruhe. Ich versuchte immer wieder kehrende Gedanken unbeachtet zu lassen oder sie sogar zu verdrängen, was nicht gerade sehr Sinnvoll ist. Es war anstrengend die Bewegungen richtig und flüssig auszuführen. Vor allem die geistige Haltung benötigte viel Konzentration und Aufmerksamkeit.

QigongDas darauffolgende Ninjutsu machte mir ebenfalls viel Spaß. Es war jedoch sehr ungewohnt für mich. Einige Bewegungen waren mir zwar aus dem Karate zum Teil bekannt, doch waren sie in der Art der Ausführung verschieden und so waren Sie doch wieder ganz neu. Ich versuchte die Techniken immer mehr zu verinnerlichen und mich in Tempo und Kraft zu steigern. Auf der anderen Seite versuchte ich ruhig zu bleiben und auf die Grundbewegung zu achten. Es ein sehr interessante Erfahrung alte Prinzipien neu zu üben. Dies zeigte mir Ähnlichkeiten und vor allem Unterschiede die mir vorher nicht klar waren. Am zweiten Seminartag ging es dann mit Karate weiter. Dabei fühlte ich mich deutlich sicherer, was dazu führte das ich den einen oder anderen gedanklichen Höhenflug erden musste. Nachdem der Ablauf der Bewegung klar war, versuchte ich die Ausführung zu verinnerlichen. Das war für mich der anstrengendste Teil, da er die meiste Konzentration Ninjutsuforderte. Insgesamt versuchte ich wie im normalen Training Fehler nach und nach zu verbessern, den Anweisungen des Senseis und der höher Graduierten folge zu leisten, und dabei innere Ruhe zu finden.

Alles im allem hat mir das Seminar sehr gefallen, was auch oder vor allem an den zwischenmenschlichen Erfahrungen lag. Ich möchte allen Teilnehmer und Lehrern für das Wochenende danken.

Florian Gies
Sakura Budo Dojo

Heian Seminar mit Goshin Kumite am 25.01.2015

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Am 25.01.2015 fand das Seminar „Heian Katas und Pumsae „ statt. Gegenstand des Seminars war eine gezielte Auseinandersetzung mit den Heian Katas.

So begannen wir nach dem Aufwärmen zunächst mit der Kata heian shodan. Für einen Außenstehenden mag diese Form vielleicht relativ leicht aussehen, aber wenn man die Kata dann tatsächlich selbst übt, stellt man schnell fest, dass das nicht der Fall ist. Zum einen ist da der Gesamtrahmen der Kata, bestehend aus der Aufmerksamkeit, der Atmung, der Energie,… und dann die vielen kleinen und großen Details: Hüftbewegung, Parallelität der Bewegung, Stände,… Letztendlich hängt dann auch wieder alles mit allem zusammen und bedingt sich gegenseitig.

heian2015Unter den aufmerksamen Augen von unseren sensei Markus und Daniel, die uns immer wieder auf neue und alte Fehler aufmerksam machten, übten wir daher an diesen Grundprinzipien, die nicht nur in sämtlichen Katas relevant sind, sondern, wie wir später auch feststellen konnten für die Anwendung der Techniken z.B. für goshin kumite unverzichtbar sind. Körper und Geist sollen und müssen dafür eine selbstbewusste Einheit bilden, wobei Selbstbewusstsein hier verstanden werden soll als Form des sich selbst bewusst sein. Dazu gehört das Vertrauen in die eigenen Stärken aber auch das Erkennen und Zulassen der eigenen Schwächen und das Arbeiten daran.

Insofern ist es notwendig den Körper zu trainieren, indem man die Techniken einfach übt und übt und wieder übt und dabei auf die kleinen und großen Details achtet, wodurch es irgendwann wieder ein bisschen besser wird.

Nichts anderes gilt aber auch für den Geist: Wenn ich nichts gegen das unternehme, was sich mir in den Weg stellt, z.B. in Form von Angst, einer SituationHeian2015 nicht gewachsen zu sein und ich diesem Druck nachgebe und zurückweiche, kann sich nichts verändern. Ich bleibe einfach stehen, aber nur weil ich mich selbst beschränke. Übertragen auf eine Selbstverteidigungssituation wäre meine Technik letztendlich schwach, da ich nicht dahinter stehe. Deswegen ist es wichtig Geist und Körper zu schulen und zu einer Einheit zu verbinden.

Das Üben einer Kata eröffnet diese Möglichkeit sich selbst bewusst zu werden. So kann es passieren, dass man in den ganz seltenen Augenblicken der wirklichen Konzentration dem begegnet, was sich einem in den Weg stellt und dann bietet sich die Gelegenheit daran zu arbeiten.

Das Ende des Seminars ließen wir mit einem angenehmen Zusammensitzen ausklingen.

Kristin
Sakura Budo Dojo