Formen (Pumsae)

Die Pumsae (kor. 품새) oder umgangssprachlich auch Poomse geschrieben, sind Übungsformen im TKD. Sie entstanden in den 1960 Jahren in Anlehnung an die Shotokan Kata und sind diesen in Ablauf und Technik sehr verwandt. Die Ursprünglichen Formen des TKD, die Hyongs und Tul haben den starken Einfluss des Taegkyon (koreanischer Kampftanz, ähnlich dem Capoeira aus Brasilien) welchen General Choi Hong Hi (Gründer des TKD Stils) integriert hat beibehalten, die Pumsae dagegen ist eine recht exakte Kopie der Shotokan Kata von Sensei Gichin Funakoshi. Hier einige Beispiele:

Koryo

Koryo wird die alte mächtige koreanische Dynastie von 918-1392 n. Chr. genannt, die sich tapfer gegen die Mongolen verteidigte und auf die Shilla-Dynastie folgte. Diese Dynastie wurde ständig von den Tartaren und Mongolen bedroht. Bis zum Jahr 1018 wurden allein drei große Invasionen zurückgeschlagen. Korea wurde nach dem Namen vom Koryo-Königshaus benannt. Die Koryo-Dynastie hatte großen Einfluß auf das kulturelle Erbe des heutigen Koreas. Die Taekwondo Pumsae Koryo spiegelt die Bewegung und die geistige Haltung des Koryo-Volkes wider: mit Überzeugung, Mut und starkem Willen dem mächtigen Feind entgegenzutreten und zu widerstehen.

Der heldenhafte Kampf der Koryo gegen die Mongolen ermahnt uns, tapfer und furchtlos allen Schwierigkeiten entgegenzutreten und ist Ausdruck der Taekwondo Pumsae Koryo.

Kumgang

Das Wort Kumgang hat in der koreanischen Sprache mehrere Bedeutungen, denen aber allen etwas gemeinsam ist: die Reinheit der Eigenschaft oder des betreffenden Gegenstandes.Allgemein bedeutet es: zu fest, um zerbrochen zu werden.Die buddhistischen Mönche verstanden unter Kumgang das Ende aller Seelenpein durch Weisheit und Tugend. Der schönste Berg Koreas heißt Kumgang-san. In chinesischer Schrift bedeutet das Diagramm Berg und ist eine Anspielung auf das Kumgang Gebirge in Nordkorea. Diese Pumsae basiert auf geistiger Kraft und ist mit der Erhabenheit der Berge sowie der Härte und Reinheit der Diamanten oder einer Perle vergleichbar.

Die Einbeinstellung in der Form und das plötzliche Stillstehen nach schnellen Drehungen in der Taekwondo Poomse Kumgang sollen Gleichgewicht und die erreichte Fähigkeit des unverrückbaren Stehens zum Ausdruck bringen.

Sipjin

Die Ziffer Zehn (Sip) ist die Verkörperung des Dezimalsystems, mit der von jeher der Anfang vom Rechnen mit Zahlen und der geregelten Ordnung gelehrt wurde. So entspricht das Diagramm dieser Poomse-Form auch dem chinesischen Zeichen für die Zehn. Die Zahl Zehn ist aber auch das Symbol für endlose Entwicklung und Wachstum auf der Erde, die ohne eine geregelte Ordnung nicht wirkungsvoll zur Entfaltung kämen. Sipjin repräsentiert die ältesten lebenden Dinge: die Sonne, das Wasser, die Steine, die Bäume, das Kraut der ewigen Jugend, Schildkröte, Kranich und der Hirsch. In der Taekwondo Pumsae Sipjin tauchen diese Dinge in den verschiedenen Bewegungen auf. In dieser Form entfalten sich die bisherigen Entwicklungen des Übenden in der strengen Ordnung der vielfältigen Techniken. Die Taekwondo Poomse Sipjin verlangt nach absoluter Genauigkeit.