Trainingsgeräte

Dōgu (jap. 道具): Werkzeug (gu) für den Weg (dō), ein Begriff für Trainingsgeräte, die man als zusätzliche Ausstattungen für alle Übungsmethoden des budō verwendet. Hierbei handelt es sich um Trainingsgeräte, die für die Okinawaner zur Stärkung bestimmter Muskelgruppen dienten. Sie waren sehr spezifisch. Einige Geräte können mit modernen durchaus ausgetauscht werden. Doch es gibt viele die unter anderem helfen das Hara (Kraftzentrum) zu finden und zu stärken. Ziel diese Übungen war es nie einen schönen oder Massigen Körper aufzubauen. Letzteres ist sogar von Nachteil, da man hierdurch langsamer und träger wird. Den Okinawanern ging es darum ihre Technik so effektiv wie möglich zu machen. Weiter unten findet Ihr einige Beispiele dieser Dogus, welche auch in unser Training einfließen.

 Ishishashi (Steinschloss)

Ishisashi bedeutet Steinschloss und ist ein rechteckiges Gewicht aus Metall mit einem Griff. Das Gerät kann in der Hand gehalten werden, um damit verschiedene Techniken des Karate auszuführen und die Muskulatur der entsprechenden Technik zu kräftigen. Die Übung damit ist besonders zu empfehlen, da Sie gezielt jeden Muskel stärkt, die man in der jeweiligen Übung verwendet. Für Handtechniken können hier auch gewichte benutzt werden.

 

 Temochi shiki makiwara (Mobiles Schlagpolster)

Temochi Shiki sind Schlagpolster in verschiedenen Varianten. Früher bestanden diese aus Stroh und Holz. Wir benutzen hauptsächlich Schlagpolster aus Hartgummi und Leder. Sie sind sehr gut geeignet um Techniken mit maximaler kraft auszuführen ohne den Partner zu verletzten. Dabei können Tritte oder Schläge sowie Ellenbogen und Kniestöße geübt werden.

 

 

 

Chishi (Steingewicht am Stiel)

Das Chishi (auch Kraftstein) ist ein hammerähnliches Gerät, das früher aus einem Stock und einem Stein bestand. Das Gerät hat in der Regel ein Gewicht von 5-10 kg. Man benutzt es zur Stärkung des Griffs, der Handgelenke und verschiedenen Muskelgruppen im Körper. Das Chishi ist auch ein Wertvolles Trainingsgerät zur Findung des Haras.

Makiwara (Schlagpolster aus Holz und Stroh)

Ein makiwara ist ein Holzbrett, das an der Wand oder im Boden befestigt ist oder auch frei in der Hand gehalten werden kann (temochi shiki makiwara). Das klassische makiwara wird im Boden verankert. Das Schlagbrett ist etwa Schulterhoch und am oberen Ende mit Leder, Stroh, Filz oder Stoff umwickelt. Dieses Makiwara wird zur Abhärtung von Faust, Handgelenken, Faustrücken, und Handfläche benutzt. Richtig angewendet kann das makiwara auch zu Gesundheitsförderung eingesetzt werden. Hierbei müssen jedoch Dinge wie Auftrefffläche, Stellung, Haltung und Kraftlinie der Technik beachtet werden. Makiwara sollte nur unter Anleitung eines Sensei geübt werden.

Nigiri game (Der Krug)

Nigiri-game sind Tongefäße unterschiedlicher Größe. Sie ähneln sehr heutigen Bodenvasen, sind allerdings dickwandiger. Sie wurden hauptsächlich zur Stärkung der Griffkraft genutzt (z.B. Greiftechniken zur Kehle oder auch gegen andere Vitalbereiche wie Hoden oder Leistengegend). Anfangs benutzt der Schüler nur die leeren Krüge und geht damit in den verschiedenen Stellungen auf und ab. Dadurch wird gleichzeitig ein mit dem Boden fest verankerter Stand gelehrt. Später werden die Gefäße mit Sand oder Wasser gefüllt. Im fortgeschrittenen Stadium verwendet man besondere Gefäße ohne Rand zum Greifen, sondern mit einem glatten röhren ähnlichen Rand. Wird auch diese Stufe gemeistert, schmiert man den Rand zusätzlich mit Öl ein. Das Ergebnis ist eine phänomenale Griffkraft.

Makiage Kigu (Gewicht aufrollen)

Ein Makiage kigu besteht aus einem dicken kurzen Holzstab an dessen Mitte ein Seil befestigt ist. Am anderen Ende des Seils hängt ein Gewicht. Die Aufgabe des Übenden besteht darin, das Gewicht (ca. 3-5 kg) mit möglichst ausgestreckten Armen am Holzstab nach oben zu wickeln um es dann genauso wieder nach unten zu lassen. Dies stärkt besonders die Handgelenke und Unterarme.

Tan (Langhantel)

Tan ist nahezu identisch mit der uns bekannten Langhantel. Die Gewichte sollten jedoch nicht zu schwer gewählt werden (ca. 20-30 kg). Ein traditionelles Tan besteht aus einer dicken Holzstange an deren Enden je ein Steingewicht befestigt war. Nicht nur das Aussehen sondern auch der Gebrauch erinnern stark an eine herkömmliche Hantelstange, so dass eine Stärkung der gesamten Körpermuskulatur möglich ist. Daneben beinhaltet das Training mit dem Tan aber auch Methoden der Abhärtung, insbesondere der Unterarme sowie einige Balanceübungen.