Unglueck geschieht immer aus Unachtsamkeit

Der vom Menschen unbewachte Augenblick ist er schlimmste Feind seiner Ziele. Jede Art von Unglück geschieht, weil der Mensch in der entsprechenden Situation nicht richtig konzentriert ist, oder weil ihm die entscheidende Intuition fehlt, durch die er die Lage richtig einschätzen könnte.

Zuviel Denken oder Grübeln über das Leben, über Verlorenes oder über das, was hätte sein können, ist der schlimmste Feind der Konzentration. Man sollte sich selbst betrachten und herausfinden, welches die wahren Ursachen für persönliche Fehlschläge jeder Art sind. Die Antwort liegt immer in einem selbst. Man muss sich richtig konzentrieren und die Gegenwart annehmen.

Manche Menschen sind scheinbar ewig vom Pech verfolgt. Sie erreichen nur selten ein Ziel, weil sie das Rechte zum rechten Augenblick nie erkennen, und während sie über verlorene Chancen nachdenken, übersehen sie die Chancen der Gegenwart. In dieser Haltung, in der sie unsensibel für die Zeichen ihrer Umgebung sind, werten sie nur objektiv Sichtbares und kombinieren es zu einer fiktiven Wirklichkeit. Blind und taub, reagieren sie nicht auf das, was tatsächlich ist, sondern nur auf das, was sie denken, das sein müsste. Sie vertrauen nur ihrem Denken, und während sie den Richtungspfeil suchen, gehen sie verkehrt durch die Drehtür. Dies alles ist kein Pech, sondern eine totale Vernachlässigung der zur Erkenntnis befähigenden Aufmerksamkeit. Wenn man sich sicher sein will, dass alles misslingt, braucht man nur immer unachtsam zu sein

Artikel aus: Lexikon der Kampfkünste von Werner Lind